Forensik im ländlichen Raum

 

In den fotografischen Arbeiten werden Teilbereiche der alltäglichen Umgebung untersucht.

Die Methode, sich immer näher in Teilbereiche hineinzuarbeiten, ist sowohl in der Wissenschaft, als auch im künstlerischen Schaffen elementar. Wenn man nahe genug an Situationen, Dinge des Alltags herangeht und diese isoliert von ihrer Umgebung, ohne Kontext darstellt, so entsteht ein neues Bild. Man kann es dem gewohnten Alltag nicht mehr zuordnen. Ein Beispiel aus der Wissenschaft wäre, der Blick durch das Mikroskop, das einen Blutstropfen untersucht. Dieses molekulare Bild ist nicht mehr mit dem uns bekannten  Bild von einem Bluttropfen gleichzusetzen. Obwohl es sich um den gleichen Tropfen handelt.

Die hier gezeigten fotografischen Arbeiten, sind nicht molekular, sie gehen nur etwas näher als gewohnt heran. Es bleibt immer noch der alltägliche Blick, der gewohnte Charakter der Dinge erkennbar.   Aber sie sind aus den gewohnten Kontext gerissen. Sie treten als Paar auf.

Ein Paar, dass auf den ersten Blick nichts miteinander zu tun hat. Irgendwo bestehen Zusammenhänge, jedoch sehr entfernt. Hier ist die Forensik gefragt, die Erforschung der Zusammenhängen, das Aufspüren des eigentlich verborgenen. Sie verlangt ein kombinieren über die Beweisfotos hinweg. Es darf kombiniert und spekuliert werden – rein wissenschaftlich. Im künstlerischen Sinne ist die Arbeit abgeschlossen. Die Forensik deckt sich mit der Ästhetik. Es sind formale, farbliche oder inhaltliche Übereinstimmungen gefunden, identifiziert oder rekonstruiert worden.  Ein Spiel zwischen common sense und figurativ sense.